
De Carolis lästert über Feigenbutz: „Er ist arrogant, abgehoben und
unerfahren!“
Der erste Kampf war schon spannend und aktionsgeladen, doch das zweite
Aufeinandertreffen zwischen Vincent Feigenbutz und Giovanni De Carolis (live ab 22.20 Uhr in SAT.1) wird da noch einen draufsetzen. Das glaubt zumindest der italienische Herausforderer der WBA-Interims-Weltmeisterschaft im Super-Mittelgewicht. Was De Carolis aus dem ersten Fight gelernt hat und wie er sich auf Duell Nummer zwei vorbereitet, erklärt er hier im Interview.
Herr De Carolis, am 9. Januar steigen Sie ein zweites Mal mit Vincent
Feigenbutz in den Ring …
Giovanni De Carolis: … was für mich so etwas wie ein nachträgliches
Weihnachtsgeschenk ist, obwohl das Ganze ja schon im November unter Dach und
Fach gebracht wurde. Ich weiß, dass ich diese erneute Chance verdiene und
werde sie dieses Mal auch nutzen. Vor allem aber macht es mich stolz, dass
wir den Boxfans im ersten Kampf so ein grandioses Gefecht liefern konnten.
Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder aufeinandertreffen.
Was hat Ihnen im ersten Kampf gefehlt, um die WBA-Interims-WM nach Italien
zu holen?
Giovanni De Carolis: Boxen ist subjektiv und meiner Einschätzung nach hätte
ich damals in Karlsruhe zum Sieger erklärt werden sollen. Im Nachhinein muss
ich aber auch gestehen, dass ich auch selbst ein wenig an meiner Niederlage
Schuld habe. Hätte ich mir meine Kräfte besser eingeteilt und durchgängig so
geboxt, wie in den ersten sechs Runden, hätte es keinen Zweifel an meinem
Erfolg gegeben. Ich habe dann Feigenbutz zu sehr das Feld überlassen. Er hat
langsamer begonnen, als ich es erwartet hatte, sich dann aber kontinuierlich
gesteigert und immer mehr Druck ausgeübt. Diese Taktik hat sich schließlich
für ihn ausgezahlt.
Werden Sie daher Ihre Taktik verändern müssen?
Giovanni De Carolis: Sicherlich, denn es hat ja zuletzt nicht zum Sieg
gereicht. Auf diesem Level ist ein Überraschungsmoment einfach erforderlich.
Wenn ich nichts an meiner Kampfesführung verändere, gebe ich ihm ja sonst
einen großen Vorteil. Wir haben uns jedenfalls einige neue Strategien
ausgedacht, um Feigenbutz durcheinanderzubringen. Von seiner Seite erwarte
ich hingegen nicht viel Neues.
Was denken Sie über Feigenbutz, nachdem Sie nun schon einmal gegen ihn
geboxt haben?
Giovanni De Carolis: Vincent boxt sehr physisch und kann eine Menge
wegstecken. Ich finde ihn allerdings in seiner Art und Weise ein wenig
abgehoben. Das hat wahrscheinlich mit seiner Unerfahrenheit und seinem Alter
zu tun. Er lässt sich, meiner Meinung nach, von seinen bisherigen Erfolgen
blenden – aber jedem das Seine. Für mich ist es wichtig, sich wie ein fairer
Sportsmann zu präsentieren. Was die anderen machen, interessiert mich nicht.
Nach dem ersten Duell wurde Feigenbutz wegen seines Interviews im Ring stark
von allen Seiten kritisiert. Sie schienen alles ruhig hinzunehmen und haben
Ihre Fassung bewahrt. Wird Ihnen dieser Umstand am 9. Januar helfen, die
Fans von Beginn an auf Ihrer Seite zu haben?
Giovanni De Carolis: Ich werde definitiv befreiter boxen können als zuletzt,
denn ich weiß nun, was mich erwartet. Vor dem Fight im Oktober war ich schon
sehr nervös und habe dadurch viel Energie verschwendet, die mir im Endeffekt
hinten raus gefehlt hat. Es ist zudem immer ein gutes Zeichen, die Fans des
Gegners auf seine Seite zu ziehen. Das zeigt, dass man etwas richtig macht.
Feigenbutz gab an, vor dem ersten Kampf durch eine fiebrige Erkältung
geschwächt gewesen zu sein. Erwarten Sie daher einen besseren Gegner und
einen härteren Kampf?
Giovanni De Carolis: Ich mag mir eigentlich kein Urteil darüber bilden, doch
es klingt nach einer Ausrede. In den Tagen vor unserem ersten
Aufeinandertreffen hat Vincents Entourage und er selbst noch groß
herumgetönt, dass er dies und jenes mit mir anstellen wird. Entweder du bist
bereit, dich zu stellen oder eben nicht. Es ist diesmal für ihn „Die Stunde
der Wahrheit“, wie es auf dem Poster steht. Ich weiß, dass er besser
vorbereitet sein wird als zuletzt. Doch glauben Sie mir, ich werde ähnlich
gut, wenn nicht stärker sein.
Werden Sie versuchen, Feigenbutz in den Tagen vor Ihrem neuerlichen
Aufeinandertreffen einzuschüchtern?
Giovanni De Carolis: Sorry, aber das ist einfach nicht mein Stil. Meiner
Meinung nach haben Psychospielchen vor einem Kampf überhaupt keine
Aussagekraft, so lange man nicht Muhammad Ali ist. Vor unserem ersten Duell
war Vincent sehr von sich eingenommen und arrogant. Als wir uns dann kurz
vor dem ersten Gongschlag in die Augen blickten, haben seine Augenlider
angefangen zu zucken. Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass vieles meist
nur Fassade ist.
Von vielen Leuten wurde Ihr erstes Aufeinandertreffen mit Feigenbutz als
unterhaltsamster Kampf der letzten Jahre in Deutschland gehandelt. Wird man
am 9. Januar ein ähnlich denkwürdiges Gefecht erleben?
Giovanni De Carolis: Normalerweise gibt der zweite Fight mehr Antworten über
die tatsächliche Leistungsfähigkeit der beteiligten Boxer. Ich will einfach
nur beweisen, dass ich der Bessere von uns beiden bin und mir die WM-Chance
verdienen. Wir sind beide Krieger, lieben den Kampf Mann gegen Mann und
wollen den Fans eine gute Show liefern – das wird diesmal nicht anders sein.
Und wie geht’s am Ende aus?
Giovanni De Carolis: Ich mag es nicht, eine Vorhersage zu treffen. Ich werde
auf jeden Fall wieder mein Bestes geben, um im zweiten Anlauf den Gürtel mit
nach Hause zu nehmen!
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die telefonische Ticket-Hotline 01806-570044, im Internet unter
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