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Photos: Araik Marutjan vs Nikolozi Gviniashvili
Uli Wegner, Araik Marutjan und Sven Elbir beim Wiking Weihnachtsboxen
Foto: Eric Spiering
Süßer die Ringglocken nie klingen – Jetzt auch Uli Wegner, Araik Marutjan und Sven Elbir beim Wiking Weihnachtsboxen
Am 22. Dezember beendet das Wiking Box-Team mit seinem traditionellen Weihnachts-Gymboxing ein erfolgreiches Jahr 2018. Diesmal veranstalten Winne Spiering und seine Wikinger ihre Weihnachtsfeier nicht in Berlin Marzahn, sondern in ihrer neuen Box-Halle in Wolgast.
Gymboxing ist in England gang und gäbe. Spiering hat es von der Insel „importiert“ und in Deutschland zu einer festen Größe mit einem eigenen Format entwickelt. Beim Gymboxing werden die Trainingshallen hergerichtet und schon geht’s los. Die Zuschauer sehen brillante und harte Kämpfe, denn für die Fighter kann es durchaus um alles oder nichts gehen. Zum Beispiel, ob sie eine Zukunft als Profi haben werden, oder besser als Hobbyboxer weitermachen sollten. Gymboxing wird mit kleinem Geld durchgeführt. Bedeutet, keine sexy Nummerngirls, sondern Faustkampf pur.
Sauerland Trainer Uli Wegner will auf dem Event zwei Geburtstagskindern gratulieren. Zudem wird der prominenteste Coach des Deutschen Boxsports von Araik Marutjan begleitet. Er wird in der zur kleinsten Box-Arena der Welt umgebauten „Kaufhalle Mitte“ zu seinem siebten Profikampf antreten.
Araik gewann 2013 Silber bei den Europameisterschaften und eine Bronze-Medaille bei den Weltmeisterschaften. Er gehörte zum Olympiakader von Rio de Janeiro.
Spiering hat eine tolle Fightcard zusammengestellt. Neben dem Schweriner Marutjan boxen drei Berliner: Mike Jäde wird in der deutschen Rangliste unter den besten 20 Superweltergewichtlern geführt. Beim Weihnachtsboxen will er beweisen, dass er das Zeug für die TOPTEN hat. Halbschwergewichtler Seyfo Matheus Okbi fühlt sich bei den Wikingern gut aufgehoben. Das der Feuerwehrmann nichts anbrennen lässt, zeigte er zuletzt gegen den Bosnier Miroslav Cembic. In der zweiten Runde löschte er ihm die Lichter aus. Ähnliches hat er sich für seinen Antritt beim Weihnachtsboxen vorgenommen.
Auch der Wikinger Sven Elbir ist wieder bereit für große Aufgaben. Nach seinem spektakulären Kampf gegen Patrick Wojcicki hat er hart trainiert und sich prächtig weiterentwickelt. Als Warmup für das Boxjahr 2019 wird er einen Achtrunder bestreiten. Wenn Spierings Pläne aufgehen, dann wäre sein Gegner Jan Balog. Der Tscheche ist ein harter Hund, der in seinem Heimatland die Bestenliste anführt.
Aber zuerst sind die Amateure dran, allen voran der junge Nachwuchs vom Wiking Winner Box-Team OVP aus Wolgast. Spiering gründete den Verein im September. Und was die Nachwuchskämpfer in nur drei Monaten vom Trainerduo Jürgen Moderhak und Ricardo Pautsch gelernt haben, dass wollen sie in Trainingskämpfen gegen Phoenix Stralsund und GFC Rostock zeigen.
In Wolgast wird Ringsprecher Markus Assemacher für das „Wohlfühl-Ambiente“ der Fans verantwortlich sein. Was hat er sich eigentlich für den Event vorgenommen? „Ich kann Party und hab richtig Bock auf Boxen. Rocky Balboa war gestern. Wiking Weihnachtsboxen ist heute.“
Wann? 22. Dezember Einlass 17 Uhr * Beginn 18 Uhr
Wo? WBT Box-Gym * am Lustwall 4 * Wolgast
Tickethotline:
- Info@wikingboxteam.de
- 9-12 Uhr 030/29668734
- 6-22 Uhr 0172/3082807
Photos: Araik Marutjan vs Pavel Hryshkavets
Marutjan siegt durch technischen Punktsieg nach verletzungsbedingtem Abbruch
Sauerlands Mittelgewichtler Araik Marutjan siegt nach seinem verletzungsbedingten Abbruch durch technischen Punktsieg gegen den Ukrainer Serhii Ksendzov. Am vergangenen Samstag feierte der Schützling von Jürgen Brähmer in Wangen sein Profidebüt. In der vierten Runde hatte Marutjan seinen Gegner schon am Rande einer Niederlage, dann der Schock: Plötzlich blieb Marutjan stehen und konnte nicht mehr auftreten. Die Ecke nahm ihn daraufhin folgerichtig aus dem Kampf. Mit Verdacht auf Riss der Achillessehne kam der Schützling von Brähmer noch am Samstagabend ins Krankenhaus.
„Eine Magnetresonanztomographie soll heute die Erstdiagnose bestätigen. Wir hoffen, dass die Achillessehne nicht vollständig gerissen ist. Wir stehen alle hinter Araik und werden ihn bestmöglich unterstützen“, sagt Trainer Jürgen Brähmer. Auch Sauerland-Geschäftsführer Freddy Ness wünscht Marutjan eine schnelle Genesung. Ness: „Araik hat sich bis zur Verletzung hervorragend verkauft und ein tolles Profidebüt gezeigt. Wir alle hoffen, dass er jetzt schnell wieder auf die Beine kommt!“
Laut Satzung des BDB, Artikel 21, Absatz 4 erfolgt bei unfallbedingter oder durch höhere Gewalt verursachter Verletzung eine Punktwertung. Da Marutjan zu diesem Zeitpunkt auf allen Punktzetteln deutlich vorne lag wird der Kampf als „technischer Punktsieg“ gewertet.
Originalwortlaut BDB sportliche Regeln
Falls ein Boxer sich unfallbedingt oder durch höhere Gewalt verletzt, so dass der Kampf nicht fortgesetzt werden kann, muss bis Ende der 3. Runde das Urteil „ohne Entscheidung“ lauten. Die Runde ist mit dem Gongschlag beendet. Die daran anschließende Pause zählt schon zur nächsten Runde. Die angefangene Runde ist zu bewerten. Hat keine Aktion stattgefunden ist die Runde mit 10:10 zu bewerten. Bei Damenkämpfen muss bis Ende der 3. Runde das Urteil „ohne Entscheidung“ lauten
Ringrichter, Punktrichter und der Delegierte müssen sich vor Bekanntgabe des Urteils beraten. Nach Beginn der 4. Runde hat eine Punktwertung zu erfolgen. Das Urteil lautet dann „technischer Punktsieg“ oder „technisches Unentschieden“.
Profiboxer Timo Schwarzkopf bringt Wangen zum Beben – Araik Marutjan verletzt
Timo Schwarzkopf ist Deutschlands bester Superleichtgewichtler. Er organsierte in seiner Heimatstadt Wangen einen Box-Event der Extraklasse. Schwarzkopf war nicht nur der Organisator der Veranstaltung, er bestritt auch den Hauptkampf, über den seine unglaubliche Fan-Base noch lange reden wird.
Für die Statistiker: Nur eine der neun angesetzten Begegnungen ging über die Zeit. Wer an Fallobst-Kämpfer glaubte, sah sich getäuscht. Die Athleten waren gut vorbereitet und boxten bis zum sprichwörtlichen Umfallen. Kurios, alle Sieger kamen aus der blauen Ecke.
Das Sauerland Team nahm ebenfalls an der Gala teil und setzte Araik Marutjan und Denis Radovan ein. Die beiden werden in Schwerin von Jürgen Brähmer betreut. Selbstverständlich stand der bei ihnen in der Ecke. Unterstützt wurde er von Sebastian Förster, der ihn in Schwerin als Konditions- und Athletiktrainer unterstützt.
Brähmers Auftrag für Radovan und Marutjan war klar. „Superkontrollierte Kämpfe und das sie in der Lage sind, jede Hand aus jeder Stellung zu schlagen. Klares und schnelles Boxen wie bei den Profis“, forderte der Weltklasse-Sportler, „kein Sprints wie bei den Amateuren.“ Der Amateurvergleich war nicht herabwürdigend gemeint, sondern nahm Bezug zu den kürzeren Kampfzeiten.
Araik Marutjan debütierte in Wangen. Sauerlands neuer Mittelgewichtler stand dem Ukrainer Serhil Ksendzov gegenüber.
Marutjan jagte Ksendzov durch den Ring. Der Ukrainer konnte die schnell abgefeuerten Jabs nicht abwehren und fing an zu zerbröckeln. In der vierten Runde hatte Marutjan Brähmers Auftrag erfüllt, Ksendzov war endgültig geknackt. In wenigen Sekunden würde der Deutsche dem Ukrainer die Lichter ausschalten.
Plötzlich blieb Marutjan stehen, dreht sich um und schaut auf seine Wade. „Was war das?“, rief er, „WAS WAR DAS?“ Er hinkte in die Ecke. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
Der Fight wurde ohne Wertung abgebrochen. Mit Verdacht auf Achillessehnen-Abriss wurde Marutjan ins Krankenhaus gefahren.
Kurz nach dem Kampf bestätigte Sauerlands Geschäftsführer Freddy Ness die schwere Verletzung seines Schweriner Neuzugangs. „Jetzt müssen wir alle im Team zusammenhalten und Araik die beste Unterstützung geben.“ Ness war sichtlich bestürzt und sorgte sich zutiefst um seinen Sportler.
Natürlich wusste Supermittelgewichtler Denis Radovan, dass sich sein Team-Kamerad verletzt hatte.
Fraglich war, ob es ihn von seiner Mission „Zweiter Sieg im zweiten Profikampf“ ablenken würde.
Die Antwort gab Radovan im Ring. Mit wuchtigen Körperhaken klopfte er Ondrej Marvan weich. In der Vierten schickte er ihn runter. Nachdem der Kampf wieder freigegeben wurde, zerschoss Radovan den Tschechen. Marvan war wehrlos, der Referee brach ab.
Nina Meinke, die Box Lady aus Berlin feierte in Wangen ihren 24. Geburtstag und machte sich selbst das größte Geschenk. Sie gewann gegen Hasna Tukic den Jugend-Titel im Superfedergewicht der WBO. Allerdings konnte sie sich nicht wirklich über ihren Erfolg freuen, denn der Kampf war bereits nach wenigen Augenblicken zu Ende. Tukic hatte sich an der Hand verletzt und gab auf.
Sekundiert wurde Meinke von Boxlegende Sven Ottke. Der ehemalige IBF- und WBA- Weltmeister war sauer. Er hatte während des Kampfverlaufs nichts gesehen, was eine derart gravierende Verletzung hätte verursachen können.
„Freuen soll ich mich, worüber soll ich mich freuen? Nina hat sich fünf Monate auf diesen Kampf vorbereitet und dann das! Fünf Monate harte Arbeit für Nichts! Wenn sich Tukic wirklich verletzt hat, dann OK. Aber das soll man mir erst einmal bestätigen.“
Auf der Undercard ging es bereits heftig zur Sache. Doch Timo Schwarzkopf toppte alles in seinem Hauptkampf gegen den ungeschlagenen Artem Haroyan. Der in Spanien lebende Armenier boxt in der Rechtsauslage. Seine gnadenlose Schlaghand ist gefürchtet. Wenn sie trifft, tut es weh und der Fight kann ganz schnell zu Ende sein.
Aber darauf hat Conny Mittermeier seinen Supermittelgewichtler eingestellt. „Wir haben Timos Block gestählt und daran gearbeitet Schmerzen zu ertragen.“
Das war die beste Vorbereitung, denn Haroyan hatte vor, Schwarzkopfs Defensive zu zerhacken. Gnadenlose Schläge prasselten auf seine Doppeldeckung. Wie im Training geübt, stand Schwarzkopf stabil und antwortete mit Aufwärtshaken. Langsam aber sicher begann Schwarzkopf den Armenier abzuschichten. Der hatte Probleme dem hohen Tempo zu folgen. Schwarzkopf muss gesehen haben, das Haroyan innerlich zerbrach. Sein Fangschuss kam in der dritten Runde. Er feuerte einen wahnsingen Cross und riss Haroyan von den Beinen. Der kam nicht mehr zurück – KO in Runde 3. Alle Dämme waren gebrochen, Schwarzkopfs riesige Fan-Base war im Freudentaumel und stürmte den Ring.
Die weiteren Ergebnisse
Welter: Omar Darwich PTS über Milos Janjanin
Cruiser: Agron Dzila, TKO RD 3 über Branislav Plavsic
Halbschwer: Alis Sijaric, TKO RD 4 über Attila Orsos
Schwer: Senad Gashi, TKO RD 2 über Davit Gorgiladze
Supermittel: Anatoli Muratov TKO RD 2 über Renato Goman