Tim-Robin Lihaug wittert seine Chance! Am 16. Juli will Norwegens derzeit
bester Boxer Ex-Champion Arthur Abraham einen Strich durch die Rechnung
machen und sich selbst für einen WM-Kampf in Stellung bringen. Wieso ihm ein
Trainerwechsel vor einigen Monaten gut getan hat und weshalb er in der
Max-Schmeling-Halle völlig befreit in den Ring steigen wird, verrät der
23-jährige Lihaug hier im Interview.
Tim-Robin Lihaug, wenn Sie an den 16. Juli denken, werden Sie dann nervös?
Tim-Robin Lihaug: Nein – wieso auch, ich habe doch nichts zu verlieren und
kann nur gewinnen.
Immerhin steigen Sie mit Arthur Abraham in den Ring, dem Idol Ihrer Jugend …
Tim-Robin Lihaug: … und dem Mann, der mich zum Boxen gebracht hat. Als ich
13 Jahre alt war, hatte ich sogar ein Poster von ihm in meinem Kinderzimmer
zu hängen. Arthur boxte spektakulär, war Weltmeister …
Den WM-Titel musste Ihr Held von damals zuletzt abgeben. Auch der
spektakuläre Stil ist ihm, laut den Experten, mehr und mehr
abhandengekommen. Wird es für Sie ein Leichtes, Abraham zu besiegen?
Tim-Robin Lihaug: Jeder erwischt mal einen schlechten Tag – auch ein Arthur
Abraham. Natürlich agiert er nicht mehr so explosiv und dynamisch, wie noch
vor zehn Jahren. Dafür ist er jetzt erfahrener und schlägt eine bessere
Führhand als noch 2005.
Das hört sich sehr ehrfurchtsvoll an. Was also nun – können Sie ihn schlagen
oder nicht?
Tim-Robin Lihaug: Natürlich glaube ich an einen Sieg gegen ihn, sonst hätte
ich den Kampf ja nicht angenommen. Ich weiß aber, dass ich dafür die beste
Leistung meiner Karriere abliefern muss.
Seit über zwei Monaten arbeiten Sie daher mit Thomas Hansvoll zusammen. Hat
Sie das weitergebracht?
Tim-Robin Lihaug: Definitiv! Thomas ist ein genialer Coach. Außerdem weiß er
aus eigener Erfahrung, wie man große Kämpfe siegreich gestaltet. Dinge, die
ich früher gut gemacht habe, mache ich jetzt noch besser – er ist im
Training ein wahrer Perfektionist.
Wie sind eigentlich die Reaktionen in Ihrer Heimat Norwegen mit Blick auf
diesen Kampf?
Tim-Robin Lihaug: Die Leute sind aus dem Häuschen und freuen sich, dass
endlich wieder ein Norweger die Chance hat, ganz oben anzugreifen. Immerhin
gab es seit Magna Havnaa keinen Weltmeister mehr aus unserem Land. Und bei
einem Sieg über Abraham wäre ich ganz nah an einem WM-Kampf dran.
Geboxt wird allerdings in Berlin und nicht bei Ihnen daheim in Oslo – ein
Problem für Sie?
Tim-Robin Lihaug: Keinesfalls. Aufgrund des Kampfsport-Verbots in meiner
Heimat, dass jetzt erst allmählich gelockert wird, musste ich bisher ja
immer auswärts antreten. Außerdem liegt so der Druck komplett bei Abraham.
Er muss etwas gutmachen und will sich rehabilitieren.
Kommt diese Möglichkeit für Sie daher zum passenden Zeitpunkt?
Tim-Robin Lihaug: Der Moment könnte jedenfalls nicht günstiger sein. Es wäre
das Größte, am darauffolgenden Tag in der Zeitung zu lesen, „Lihaug schickt
Jugend-Idol in Rente“. Vor Jahren war das noch ein Traum, doch jetzt glaube
ich fest daran, dass dieser Realität wird!
Im Hauptkampf des Abends hat Tyron Zeuge gegen WBA-Champion Giovanni De
Carolis die Chance jüngster deutscher Box-Weltmeister zu werden. Tickets
(bereits ab 20 Euro) für die Kampf-Nacht am 16. Juli in der Berliner
Max-Schmeling-Halle sind im Internet bei
www.tickethall.de
www.eventim.de
sowie unter der telefonischen
Ticket-Hotline 01806-570044 erhältlich.